Von Nepal bis Manali
Gleich bei der Grenze von Nepal zu Indien (in Sonauli) übernachten wir auf dem Parkplatz eines gefängnisartigen Guesthouses, das vom Staat geführt wird. Es ist sehr heiss. Wir können die 'Dusche' benützen in einem der vielen miefigen, trostlosen, dunklen Zimmern ohne Strom.
Am nächsten Morgen fahren wir im Morgengrauen los, denn wir wollen vorwärtskommen. Eine gute 4 km lange Lastwagenschlange, z.T. in Zweierkolonne wartet an der wegen den Unruhen geschlossenen Grenze zu Nepal.
In 5 Tagen legen wir von Kathmandu nach Manali in Nordindien rund 1'600 km in 38 Stunden zurück. Man rechne: 42 km / h im Durchschnitt, obwohl wir gefahren sind 'wie die Inder', und das will etwas heissen! Man bewegt sich wie in einer Herde, jedoch manchmal ziemlich schnell.
Es gibt streckenweise auch 'Autobahnen', da ist alles anzutreffen nebst Lastwagen, Bussen, Autos und Velos, nämlich Traktoren, Tuk-Tuks, Rikschas, Dampfwalzen, Rollstühle, Wasserbüffel, Fuhrwerke und natürlich Kühe. Gefahren und überholt wird links oder rechts, und 'Geisterfahrer' sind absolut normal, wir haben sogar doppelte Geisterfahrer erlebt, d.h. auf beiden Fahrbahnen kommen einem Fahrzeuge entgegen. Da stoppt man einfach und man kreuzt sich irgendwie.
Die meisten Schweizer würden hier eine 'Herzbaracke' kriegen.
Morgenstimmungen.
Eine Wohltat für das Auge, dieses Gebäude an der Peripherie von Shahjahanpur, wahrscheinlich aus der Mogulzeit (17 Jh).
Nach unserem Geschmack gibt es sonst in dieser Gegend nur hässliche Gebäude. In Bhutan war das ja ganz anders, da waren fast alle Häuser schön! Wieso das?
Die Lastwagen sind das malerische Element auf den Strassen. An ihren Hecks stehen gute Ratschläge, aber meistens "Horn Please", was sich die Inder sehr zu Herzen nehmen!
Ein Muster Indischer Logik: Jenseits und diesseits des geschlossenen Bahnüberganges bildet sich nicht eine Kolonne auf der linken Fahrbahn (hier herrscht im Prinzip Linksverkehr), sondern zwei oder auch mehr Kolonnen, wenn es Platz hat, eben wie bei einer Herde. Wenn dann die Barrieren aufgehen, dann verkeilen sich die Fahrzeuge, und nichts geht mehr. Bald kommt der nächste Zug, doch bis dann hat sich der Knäuel, oh Wunder, aufgelöst.
Erstaunt hat uns die Vielzahl an Muslimen. Ihr Anteil an der Bevölkerung muss sehr gross sein. Viele Frauen tragen den Nikab, die schwarze Totalverschleierung, die nur einen Augenschlitz offenlässt. Einige Frauen tragen sogar die Burka mit dem Gitternetz vor den Augen wie in Afghanistan. Welch ein Unterschied zu den schönen farbigen Saris!
Als wir vor bald 40 Jahren mit unserem VW-Bus diese Gegend durchkreuzten gab es noch keine so verschleierten Frauen. Was soll das bedeuten?
Nördlich von New Delhi schliesslich wird alles ein wenig zivilisierter und nach den heissen Nächten im Auto oder marginalen Unterkünften, freuen wir uns auf ein wundervolles neues Motel zu stossen. Wir sind die Gäste No. 3 und kommen in den Genuss einer Suite zu einem Preis von 40 CHF inkl. Frühstück.
Endlich wird es kühler. Wir kommen in die Vorberge des Himalaya. Schöne Ausblicke im Kullutal eröffnen sich. Die Häuser sind auch eine Idee weniger hässlich.
Kurz vor Manali, unserem ersten Etappenziel füllen wir Wasser auf und in Manali decken wir uns mit Esswaren ein für die Fahrt über die 5'000er Himalaya Pässe, denn wir wollen diese Strecke gemütlich geniessen.
Der Ganesh wird hochverehrt. So gibt es Verkaufsstände von kleinen bis riesigen Ganesh's aus Plastik in wunderhaftigen Farben. Sicher eine Bereicherung für den Garten.
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