>>> weiter nach Leh–Delhi / Kinnaur
Sicht von unserem Übernachtungsplatz aus. Hier sind wir im obersten Spiti Tal. Es ist noch breit und weitläufig und hat fast keine Abgründe. Die Landschaft ist traumhaft.
Spiti ist wieder viel mehr 'Tibetisch' als Lahaul, war bis 1992 nicht zugänglich für Ausländer, und ist bekannt für viele Klöster, allen voran jene von Kye, Dankar und Tabo. Auch für Trekkings ist Spiti beliebt.
Ja, fast keine Abgründe …
Auch hier gibt es Sedimente von früheren Seen.
Das sind die reinsten Gemälde.
Da bleibt man einfach sprachlos – und man stelle sich dann die Ruhe vor.
Auf dem brökligen Hügel am Abgrund das alte Kloster von Dhankar, zu oberst das Fort, das bei früheren Kriegen die Bevölkerung des Tals aufnehmen konnte. 'Dhang' = Klippe, 'Kar' = 'Fort.
In Tabo im unteren Spiti Tal befindet sich eines der ältesten und dazu am besten erhaltenen buddhistischen Klöster des westlichen Himalaya. Die diversen Kapellen wurden sehr schön im alten Stil aus Lehm restauriert. Sie erinnern an die Adobe Siedlungen der Indianer in New Mexico. Wozu dient wohl die Treppe, auf welcher Jon sitzt? Vielleicht für die schöne Göttin nebenan?
Angeblich wünscht der Dalai Lama seinen Lebensabend in Tabo zu verbringen.
… und was passieren kann, wenn man all die Warnungen und Ratschläge nicht beachtet …
SLIDING AREA – GO SLOW – BLOW HORN – SHOOTING STONES : STOP-LOOK-GO und, Indische Ironie: DON'T WORRY BE HAPPY!
Den zutreffendsten Spruch, der uns so begegnet ist – und der uns verfolgt wie ein Mantra ist:
EXPECT THE UNEXPECTED!
Das ist für Indien wohl das allerzutreffendste Sprichwort.
Frühstück über dem Spiti
Die kleine Gompa, spektakulär über der Klippe gelegen, überblickt den malerischen Zusammenfluss des Spiti mit dem Pin Fluss.
Im Dorf Nako über den Terrassen der Gerstenfelder werden wir beinahe zurück ins Mittelalter versetzt. Mensch und Tier leben eng miteinander in einem Gassengewirr.
Es wird für den Winter-Vorrat gesorgt; Heu und Stroh auf dem Dach für die Tiere und Dung-'Pizzas' für die Küche. Die Küche ist der einzige geheizte Raum.
Diese Strasse zieht sich so über Hunderte von Kilometern.
An solch einem Abgrund steht (expect the unexpected …) ein Lastwagen mit einer Panne – was öfters passiert. Regula steigt aus und hilft mit Handzeichen; es bleiben buchstäblich knappe 5 Zentimeter bis zum Abgrund.
Die Zelte entlang der Strasse sind die Behausungen von ganzen Familien. Es ist wieder einmal eine Baustelle, an welcher wir eine Weile warten müssen. Regula bringt den Kindern, die friedlich nahe dem Abgrund spielen, kleine Spielzeug Lastwagen. Zuerst verstehen die Eltern nicht, doch dann wird gelacht.
Hier übernachten wir im Klosterhof.
Es ist wohl der letzte ebene Fleck im unteren Spiti Tal.
Die hübsche Mutter, die bei einer Brücke auf den Bus nach Kaza, Spiti's Hauptort, wartet, ist Kinnaurin (lies 'Kinórin'), erkenntlich an dem typischen grünen Filzhut. Sie spricht erstaunlich gut englisch und warnt uns für die Weiterfahrt "very dangerous road".
Und wir dachten, das Schlimmste sei überstanden 😥
Tatsächlich geht es weiter wie gehabt; das Kinnaur Tal entpuppt sich als nicht weniger abenteuerlich als das untere Spiti Tal.
Das ungute Gefühl, dass ein Felbrocken vom losen Gestein herabfallen könnte, wird man nicht ganz los.
Leh–Delhi / Spiti
Oktober 2015
Das in wüstenhafter Umgebung wunderbar gelegene und geschichtsträchtige Key Kloster.
Wann löst sich dieser Felsbrocken??? (Haben den Spalt nachgezeichnet)