In Leh (Anfang der grünen Spur oben im Bild) verabschieden wir uns von Renate, die über Delhi nach hause fliegt – und wir beeilen uns den Rückweg anzutreten, denn jeden Moment kann es in der Höhe schneien und dann ist der eine oder andere Pass zu.
Bis vor dem Rohtang Pass kennen wir nun die Strecke und wir erleben die gewaltige Landschaft nochmals richtig bewusst; wir werden sie ja nie wieder sehen.
Doch mit dem letzten, 'lediglich' 4'560 MüM hohen 'Kunzum-La' betreten wir mit Spiti (siehe Karte) Neuland und die Spannung nimmt zu. Tatsächlich lässt sie nicht nach bis zum Ende des Kinnaur Tals. Diese Strecke gilt (gemäss Reiseführer) als die Gefährlichste von ganz Indien. Es waren rund 500 Km mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Km/h, Zwischen-Stopps nicht eingerechnet.
Von Leh über Lahaul & Spiti, Kinnaur, Shimla nach Delhi
Oktober 2015
Mittagsrast mit diesem Ausblick!
Es ist Oktober auf 4'500 MüM und wir picknicken friedelich draussen!
Blick vom Übernachtungsplatz aus. Absolute Stille und totale Dunkelheit ausser der glasklaren Milchstrasse über uns.
Vor dem Baralacha-La und auf der Passhöhe. Das ist der Pass, der ins Lahaul Gebiet führt. Es hat bereits geschneit, aber viel ist schon wieder weggeschmolzen.
Das Lahaul liegt tiefer, es wird milder, hohe, schlanke Bäume säumen die hier superschöne Strasse (was zwar ein Vergnügen von kurzer Dauer ist).
Es ist wie ein Eintauchen in ein Thermalbad.
Es ist Kartoffelernte. Eine unheimliche Menge von vollen Säcken steht in den Feldern und wartet am Strassenrand auf den Abtransport. Es scheint, als ob diese Gegend ganz Indien versorgen würde.
Der Menschenschlag wandelt sich. Immerhin liegen drei 5'000er Pässe zwischen Leh und hier. Doch freundlich, ja herzlich sind die Menschen überall.
99.9% der Menschen sind gut, so unsere Wahrnehmung während den Reisen ohne Medien; hingegen, wenn man Zugang zu den Medien hat, wie zuhause, dann meint man, dass 'die halbe Welt' schlecht ist – zu Unrecht!
Doch bald, nach der Abzweigung weg vom Rohtang Pass Richtung Spiti, wird der Weg immer abenteuerlicher. Endlich ein Weg, bei welchem Jon ab und zu den Geländegang gebrauchen kann; dann krabbelt der Tom mit der hohen Übersetzung ganz gemütlich über die üblen, sprich interessanten, Passagen.
Wieder ein wunderbar einsamer Übernachtungsplatz.
Die Motorhaube ist offen, da wir jeden Morgen einen Reifen, der Luft verliert, pumpen müssen mit dem Kompressor im Motorraum.
Immer wieder schöne Felsmuster.
A propos Frühstück (Tee, Zwieback und Nutella):
Hier das Interieur von Tom (was man mit Panorama Aufnahmen alles machen kann …).
Auch dieser Brocken kommt einmal herunter. Der ganze Himalaya ist in Bewegung. Etwas mulmig ist uns ab und zu schon zumute.
Auch zu hinterst in diesem 'unendlichen' Tal , gerade vor dem Aufstieg zum Kunzum-La gibt es eine DHABA. Das sind Raststätten, wo jeweils 'Jeep-Taxis', Busse und Lastwagen Halt machen, bzw. übernachten. Ja, sogar Busse und Lastwagen gibt es hier, man glaubt es kaum, dass die diesen Weg schaffen.
Der DHABA Besitzer ist ein Exil-Tibeter, der hier lebt – ausser im Winter, wenn der Kunzum-La geschlossen ist.
Wie immer in Indien essen wir tip top. Essen und Tee für uns beide: Rund 2 CHF.
Der Weg zieht sich durch unendliche Geröllhalden. Sehr eindrücklich.
Im Gebirge ändert das Wetter manchmal schnell und es wird unwirtlich. Da sind schwarz-weiss Fotos gerade passend.
Auf der Passhöhe bläst ein eisiger Wind. Die Gebetsfahnen zeichnen herrliche Linien in den Himmel.
Nun sind wir im oberen Spiti Tal angekommen. Das Unwetter verfolgt uns. Das erste Dorf, Losar, immer noch auf fast 4'000 MüM. Kontrollposten und Registrierung. Die Gerstenfelder sind abgeerntet, man bereitet sich auf den Winter vor.
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